Erdödy, Gabor (1998) Die Problematik der europäischen Orientierung Ungarns = The Problem of Hungary´s European Orientation. ZEI Discussion Papers: 1998, C 2. [Discussion Paper]
Abstract
[From the Introduction]. Auf der Suche nach einer geistig-kulturellen Identität unter postkommunistischen Bedingungen Als 1988 in Ungarn die Organisation der halbillegalen oppositionellen politischen Bewegungen begann, war es für die ausschlaggebende Mehrheit unbestritten, daß nach 45 Jahren der Verbannung aus Europa die einzig mögliche nationalstrategische Alternative nur die Reintegration in die westlichen Strukturen sein kann. Obwohl die gewaltige sozialistische Manipulation während ihrer vier Jahrzehnte leider nicht ohne Erfolg alles getan hat, um die demokratischen nationalen Traditionen, die Elemente der bürgerlichen Mentalität, aus dem Bewußtsein der Gesellschaft auszulöschen, konnte die offizielle, alles den Forderungen des internationalen Proletariats unterordnenden Politik dennoch keine perfekte Arbeit verrichten. Die Massen, die täglich mit ihrer Existenzsicherung beschäftigt waren, konnten zwar leicht dazu mißbraucht werden, die die Alltagsruhe störenden Bestrebungen der Intelligenz unpopulär zu machen und die oppositionellen Versuche zu isolieren. Jedoch gab es ebenfalls nicht wenige, die der "umstürzlerischen Propaganda" mit Freude und Sympathie zuhörten, wenn auch ohne es offen einzugestehen. Denn wenn sich jemand offen zu seinem Ungartum bekannte, dann wurde das als schuldiger Nationalismus angesehen, wenn jemand über den demokratischen Rechtsstaat sprach, galt das als Aufwühlarbeit für das Volk, und wenn sich jemand an den bürgerlichen Gabor Erdödy - Die Problematik der europäischen Orientierung Ungarns Werten orientierte, galt er als infiziert durch den dekadenten imperialistischen Wahnglauben.
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