Reding, Viviane (2001) Die Rolle der EG bei der Entwicklung Europas von der Industriegesellschaft zur Wissens- und Informationsgesellschaft = The role of the EC in Europe´s Development from the Industrial Society to the Information Society. ZEI Discussion Papers: 2001, C 84. [Discussion Paper]
Abstract
[Introduction]. Die Entwicklung zur Wissens- und Informationsgesellschaft erfordert Veränderungen im Bereich der Bildung und des Lernens, um für alle Menschen Angebote bereitstellen zu können, durch die sie mit dieser Entwicklung künftig mithalten können. Das hat natürlich auch Folgen für die Rolle der Bildungspolitik in Europa - und die Rolle "Europas" in der Bildungspolitik! Wie Sie wissen, liegt das Bildungswesen in der Zuständigkeit der Mitgliedstaaten. Für Deutschland, seine Bundesländer wie für andere Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft steht die Bildungspolitik in einem engen Zusammenhang mit nationaler und regionaler Kultur, Identität und Demokratie. Die Europäischen Verträge verleihen den europäischen Institutionen eine Rolle bei der Förderung der Qualität und der grenzüberschreitenden Mobilität. Es gibt jedoch keinen europäischen Auftrag im Hinblick auf die Bildungsinhalte in den einzelnen Mitgliedstaaten - auf das, was unterrichtet, auf das, was gelernt und darauf, wie dieses Wissen von den Lehrern an die Schüler weitergegeben wird. Diese Fragen fallen, dem Prinzip der Subsidiarität gemäß, in den Zuständigkeitsbereich der einzelnen Mitgliedstaaten. Wenn ich heute einen Blick auf die Rolle der Europäischen Gemeinschaft beim Übergang unseres Kontinents von der Industriegesellschaft in eine Wissens- und Informationsgesellschaft werfe, bitte ich Sie um Verständnis dafür, dass ich mich hierbei speziell auf die bildungspolitischen Aspekte dieser Entwicklung konzentrieren werde. Nicht nur, weil die Bildung in der Europäischen Kommission mein Ressort ist. Sondern vielmehr, weil ich davon überzeugt bin, dass es sich bei dem Übergang, von dem Sie hier heute sprechen, um einen Übergang von einer Gesellschaft der "Manufaktur" zu einer Gesellschaft der "Mentalfaktur" handelt, und dass die Bildung als entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Ausgestaltung dieses Übergangs anzusehen ist.
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